Wie geplant trafen wir uns am Endpunkt unserer Paddeltour, um Boote und Gepäck entsprechend umzuladen und dann mit einem Auto zum Startpunkt zu fahren. Endpunkt der Tour sollte wie schon einmal der “Wasserfall” in Neustadt am Rübenberge sein. Auch dieses Mal schauten wir neugierig, ob der Wasserfall irgendwie fahrbar sein könnte. Wie beim letzten Mal wurden wir jedoch enttäuscht. Baumhindernisse, Steine und Gebüsch versperrten alle unter anderen Umständen mögliche Linien.
Kaum im Auto kam uns die Idee, die Westaue statt der Leine zu fahren, was sich jedoch schnell zerschlug. Ein unfahrbares Wehr bei diesem (und vielleicht auch jedem anderen Wasserstand) ohne gescheite Umtragemöglichkeit und die starke Kanalisierung im Verlauf machten diese Alternativestrecke unattraktiv.
Also weiter Richtung Mittellandkanal, um darunter dann in die Leine einzusetzen. Dieser Einstiegspunkt hat sich sowohl bei wenig als auch bei sehr viel Wasser bewährt. Das Auto kann man etwa 200m vor dem Einstieg an einer Kläranlage (?) abestellen und theoretisch auch bis unter den Mittellandkanal fahren.
Bei einem Pegel von 140cm am analogen Pegel am Ende der Brücke des Mittellandkanals und fast schon frühlingshaften und teils sonnigen 7 Grad ging es dann los. Uns fiel sofort auf, wie viel weniger Wasser in der Leine war, als beim letzten Mal, als wir an vielen Stellen über das Ufer schauen konnten. Der oft renaturierte (oder natürliche?) Flusslauf wusste zu beeindrucken. Immer wieder konnten wir frisch abgewaschene Prallhänge und jede Menge Totholz im Wasser bewundern.
Ein besonderes Fundstück war eine sich gerade bildende Insel, wo sich eine neue Schlinge bildete und der vormals befestigte und begradigte Flusslauf langsam verlandete. Und sogar eine richtige Verblockung mit Baumstämmen und einer knapp 1m breiten fahrbaren Rinne mussten wir bewältigen. In kleinen Flüssen wie der Emmer erwarte ich so etwas, bei der deutlich größeren Leine war das schon eine kleine Überraschung.
Dass Menschen durchaus mit den sich ändernden Bedingungen am Fluss arrangieren können zeigt diese kleine Bank, die jemand liebevoll in den umgestürzten Baum eingearbeitet hat.
Auch die Fauna ließ sich nicht lumpen und neben den wieder üblichen Gänsen, Kormoranen, Silber- und Graureihern ließen sich auch ein Eisvogel und ein paar schwarze Schwäne beobachten.
Insgesamt war das mal wieder eine richtig schöne Tour. Allein der Ausstieg auf der rechten Seite vor dem Wasserfall war wieder mal ein Fall für die anschließende Waschmaschine, so dass ich den Kanal auf der linken Seite neben dem Wasserfall erkunden gefahren bin. Bei dem Wasserstand waren leider die Anleger am “Hafen” und direkt vor dem Mühlenwehr zu hoch über der Wasserlinie, um dort aussteigen zu können. Unter der Fußgängerbrücke habe ich trotzdem ein einigermaßen gutes Plätzchen zum Ausbooten gefunden.
Im Nachgang habe ich auf Youtube gesehen, dass weiter hintem im “Hafen” ein noch besserer Ausstieg möglich ist. Den werden wir uns das nächste Mal definitiv anschauen.