Schweden 2024 – 4: Lillån

Nachdem eine kleine Vorrausgruppe ein kleines Stückchen des Lillån unterhalb des Kalvsjön ausgekundschaftet hatte, wagten wir uns am Donnerstag alle gemeinsam auf den Kleinfluss. Auch hier war die spannende Frage: Ist genug Wasser da, für unsere langen Boote und: ist wenig genug Wasser da, um unter den Brücken her zu fahren. Ja und ja mit Vorbehalt! Da wir nicht die ganze Strecke zum Kraftwerk paddeln wollten, kundschaftete zusätzlich Heinrich per Fahrrad mögliche Ausstiege aus. Unsere Wahl fiel auf die dritte Brücke nach etwa neun Kilometern. Kurz genug für den Anfänger in unserer Runde, falls ihm das Flussfahren nicht liegen sollte und lang genug für eine vergnügliche Tour für alle anderen. Direkt am Anfang gilt es eine Straßenbrücke und ein Schottwehr zu unterfahren, was uns aber keine Probleme bereitete. Das Wehr war bei dem Wasserstand sogar rechts umfahrbar.

Wie nicht anders zu erwarten, war die schwedische Natur wieder einmal atemberaubend. Der weitgehend natürliche Flusslauf mit den überfluteten Weiden, Wäldern, schroffen Felsen und Sumpflandschaften sucht seinesgleichen. Dazu ein wenig Strömung machte uns das Vorankommen leichter. Allerdings müssten wir hin und wieder auf die Karte gucken um den richtigen und damit weiterführenden Flussarm zu wählen. Trotzdem haben wir versehentlich eine Windung ausgelassen, die ich erst Tage später bepaddelt habe und dabei noch einen Pausenplatz mit Dano entdeckte.

Der Lillån führte viel Totholz und hatte einige schon halb entwurzelte Bäume, die sich bedrohlich schräg über das Wasser neigten. An einer Stelle hatte ein umgestürzter Baum so viel Totholz gesammelt, dass ein Durchkommen nur an einer knapp 75cm breiten Stelle zuließ. Für Tanja und mich im Lettmann Pacifik mit seinen 70cm Breite und 5,75m Länge eine Herausforderung, zumal der Bewuchs am Ufer und ein Busch im direkten Weg uns zu schaffen machte. Die kürzeren (und schmaleren) Boote hatten deutlich weniger Probleme.
Seerosen, Teichrosen, schmalblättrige Weidenröschen, Schilf, Gänse, Möwen, Libellen, und leider auch jede Menge Mücken und Bremsen kreuzten unseren Weg. Der Ausstieg an der Brücke bei Bäckäng war leider nicht so gut, wie gedacht, zumal das Ufer nicht so flach wie erwartet war und wir uns die Wiese mit ein paar Kühen teilen mussten. Mit einer gemeinsamen Anstrengung klappte aber alles und wir hatten wenig später die Boote wieder am vorher abgestellten Auto. Wir waren uns einig: Ein wirklich schöner Fluss, den man gerne mehr als einmal fahren kann! Übrigens, wer ohne eigene Boote anreist, kann sich auch am Kalvs Familiencamping die bekannten Linder Kanadier aus Aluminium ausleihen und sich sogar am Ende der Flusstour wieder abholen lassen.

Hier ein paar Bilder von der Scoutingtour und von der Paddeltour mit allen zusammen: